Der Wunsch nach einer neuen Fahrzeugfarbe
Es gibt viele Gründe, weshalb man das eigene KFZ folieren oder lackieren möchte: ein über die Jahre hinweg matt gewordener Lack, Steinschläge oder Kratzer oder der Wunsch nach einer besonderen Farbe bzw. bestimmten Details, sind nur einige Beispiele. Ist dies der Fall, kommt die Frage auf, ob das Auto foliert oder lackiert werden soll. In diesem Beitrag zeigen wir Ihnen die Vor- und Nachteile und helfen Ihnen bei der Entscheidungsfindung.
Lackierung
Die Funktionen einer Lackierung sind einerseits der Schutz und andererseits die Verschönerung der Oberfläche. Lackieren bedeutet, einen Untergrund mit einem für diesen Untergrund geeigneten Anstrichstoff zu beschichten. Für Fahrzeuge sind daher spezielle Lackarten notwendig, welche z.B. einen Metallic-, Perl- oder Flip-Flop-Effekt haben können. Der Lackiervorgang an sich besteht aus mehreren Phasen.
- Vorbehandlung
- Grundierung
- Auffüllen
- Auftragen des Basislacks
- Auftragen des Klarlacks
Vorteile des Lackierens
Der wichtigste Vorteil zuerst: Eine fachgerechte Lackierung hat gegenüber der Folierung den Vorteil der Haltbarkeit. Während eine Folierung eine Lebensdauer von etwa 5 Jahren hat, hält ein guter Lack in der Regel solange, wie das Fahrzeug gefahren wird.
Ein weiterer Vorteil betrifft bereits folierte Fahrzeuge, die einen Blech- oder Hagelschaden erleiden. In vielen Fällen wird nicht nur die Folie, sondern auch der Lack darunter beschädigt und führt zu doppelten Kosten, da beides erneuert werden muss.
Nachteile des Lackierens
Gegenüber der Folierung ist das Lackieren in den meisten Fällen deutlich teurer. Man kann mit einem Preisunterschied von etwa 50% rechnen.
Folierung
Eine (Fahrzeugvoll-)Folierung, auch “Car Wrapping” genannt, bezeichnet das “Einwickeln” des Fahrzeugs in Folie. Die Kernfunktion ist die optische Veränderung, auch wenn ein gewisser zusätzlicher Schutz für den darunterliegenden Lack ebenfalls entsteht. Auf dem Markt gibt es unzählige Farben, Muster und Folien mit Effekten, die auch bei Lackierungen angeboten werden. Die vier Phasen des Car Wrappings sind wie folgt:
- Vorarbeiten
- Reinigung des Lacks
- Zuschneiden der Folie in geeigneter Größe
- Folierung
Zum Zuschneiden der Folie wird das jeweilige Bauteil ausgemessen, ein angemessener Puffer eingeplant und schließlich mit einem feinen Cuttermesser oder Skalpell zurecht geschnitten. Außerhalb des privaten Bereichs setzen beispielsweise Polizei oder Rettungsdienst auf Fahrzeugvollfolierungen zur Kennzeichnung der eigenen Flotte.
Vorteile des Folierens
Einer der Hauptgründe, weshalb sich Autobesitzer für das Car Wrapping entscheiden, sind die Kosten. Wie bereits bei den Nachteilen der Lackierung angesprochen, ist es deutlich günstiger sein Fahrzeug folieren zu lassen.
Ein weiteres Argument ist der zusätzliche Schutz. Leichte Kratzer oder auch Vogelkot dringen nicht durch, wodurch man den Zustand des Originallacks schützt.
Zudem ist das Entfernen der Folie leicht und kann unter Beachtung bestimmter Tipps auch selbst durchgeführt werden.
Wer mehr als nur eine Farbe oder eine spezielle Struktur bzw. Muster möchte, der sollte zum Car Wrapping greifen. Mittlerweile gibt es Anbieter, die es ermöglichen, jedes denkbare Design auf die Folie aufzudrucken. Somit sind individuellen Ideen keine Grenzen gesetzt.
Nachteile des Folierens
Durch Witterung und Sonneneinstrahlung verblasst die Folie mit der Zeit. Dies geschieht zwar auch bei Lackierungen, jedoch nicht ganz so schnell. Somit ist die kürzere Lebensdauer, sofern man sich eine dauerhafte Lösung wünscht, ein Negativpunkt.
Außerdem können doppelte Kosten bei Blech- und Hagelschäden entstehen, da das Bauteil repariert oder ausgetauscht werden muss und zusätzlich wieder neu foliert wird.
Selbst ist der Mann
Wir haben mit einem Car-Wrapping-Spezialisten gesprochen und den Hinweis erhalten, dass im Gegensatz zum Lackieren, der Selbstversuch mit Folie gerne gewagt werden kann. Den einzigen Schaden den man verursachen kann, betrifft die verschwendete Folie, sollte der Versuch nicht gelingen. Im Netz kursieren viele Videos mit Anleitungen. Wer sich also selbst als präzise und handwerklich begabt einstuft, kann gerne den Versuch starten. Folgende 5 Dinge werden hierzu benötigt:
- Klebefolie für Fahrzeugvollverklebungen. Unser Profi rät hier zum Hersteller 3M.
- Reinigungsmittel zur Vorbereitung des Lacks
- ein feines Cuttermesser oder alternativ ein Druckknopfmesser für präzise Schnitte
- ein Kunststoffrakel zum Glattstreichen und Entfernen von Bläschen
- ein Heißluftfön zum Erhitzen der Folie
Im Internet finden Sie zudem viele Videos, die den Vorgang Schritt-für-Schritt erklären. Egal wofür Sie sich entscheiden, wir wünschen Ihnen viel Erfolg und viel Spaß mit Ihrer neuen Fahrzeugfarbe!
4 Kommentare
Mein Bruder sucht seit einiger Zeit nach Tipps zu Autolackierung. Gut, dass ich den Beitrag hier gefunden habe. Die Informationen sind wirklich hilfreich und interessant.
Mein Mann liebt sein Auto und möchte es Folieren lassen. Gerade, weil er regelmäßig das Design ändern will und aufgrund des günstigen Preises hat er sich dafür entschieden. Auch ist es ein Vorteil, da er viel mit dem Auto unterwegs ist und durch die Folierung mehr Schutz besteht, für den Orginallack.
Interessant zu erfahren, aus welchen genauen Abläufen und Schritten eine professionelle Lackierung besteht. Mein Auto möchte ich umfolieren lassen, weil ich aktuell mein Auto nicht mehr rot, sondern hellblau haben möchte. Dafür werde ich mich demnächst an einen Experten für Autofolierung wenden.
Danke für den tollen Beitrag. Ich bin schon länger auf der Suche nach weiteren Informationen zum Thema Folieren oder lackieren. Der Beitrag hilft mir wirklich sehr weiter!