Eine antike Erfindung als wahrer Dauerbrenner
Der Begriff „Lupe“ entstand aus dem französischen Wort „loupe“. Kaum mehr geläufig sind die eher früher verwendeten Begriffe „Vergrößerungsglas“ oder „Brennglas“. Der Name Brennglas kommt daher, dass die Konvexlinse die einfallenden Sonnenstrahlen bündelt und damit die Energie des Lichts so stark erhöht, dass brennbares Material wie Papier entzündet werden kann. Diese Eigenschaft der Linse ist auch der Ursprung für die optischen Fachbegriffe Brennweite, Brennpunkt etc. Die Lupe ist eine einfache konvexe Sammellinse. Die Vergrößerung entsteht durch die Art des Schilffs: Das Glas ist in der Mitte am dicksten und wird zu den Rändern hin immer dünner. Es hat also die Form einer Linse, einer Hülsenfrucht. Daher hat die Linse ihren Namen.
So funktioniert die Lupe:
Befindet sich ein Gegenstand innerhalb der Brennweite (dem Abstand zwischen Gegenstand und Lupe), so dass für den Betrachter eine klare Vergrößerung sichtbar wird, erzeugt die Lupe ein aufrechtes virtuelles Bild des Gegenstandes.
Geschichte und Entstehung der Lupe:
Seit Menschengedenken ist bekannt, dass Wasser Gegenstände vergrößert. Zum ersten Mal schriftlich festgehalten hat dies der römische Philosoph und Naturwissenschaftler Seneca der Jüngere im ersten Jahrhundert nach Christus, der unter anderem auch der Berater von Kaiser Nero war. Er fand heraus, dass eine Glasschale als Vergrößerungsglas wirkt, wenn man sie mit Wasser füllt. Etwa 1000 Jahre später entwickelte der arabische Gelehrte Abu Ali al-Hasan Ibn Al-Haitham die Lupe als optisches Gerät. Im 16. Jahrhundert kam man auf die Idee, mehrere Lupen hintereinander in eine Röhre zu packen. So entstand das erste Mikroskop.
Die Lupe wird hauptsächlich als Sehunterstützung benutzt, da sie Weit- oder Alterssichtigkeit ausgleicht. Dabei sollte die Benutzung einer Lupe, bei der der Betrachter ein vergrößertes virtuelles Bild sieht, nicht mit der Korrektur einer Weit- oder Alterssichtigkeit verwechselt werden. Bei der Korrektur ist die verwendete Linse ebenfalls konvex (Krümmungsart der Linse) – hier aber mit deutlich größerer Brennweite – und wird als Brille oder Kontaktlinse direkt vor dem Auge getragen. Die Linse der Brille bildet dabei mit dem optischen Apparat des Auges ein Linsensystem oder eine funktionelle Einheit. Eine Anpassung der Lupe, im Gegensatz zur Brille, ist bei Weit- oder Alterssichtigkeit nicht notwendig. Daher eignet sich die Leselupe bestens als Notbehelf für eine fehlende Brille oder Kontaktlinsen.
Diese Lupenarten gibt es:
Neben der wohl bekanntesten Lupe, der Leselupe, gibt es noch zahlreiche spezielle Lupen wie Lesestäbe. Ein Lesestab ist eine Lupe mit direkter Auflage auf das Lesegut und Vergrößerung in einer Dimension. Lesesteine entsprechen einer konvexen Linse ohne Rahmen und Griff (ebenfalls mit direkter Auflage aber zweidimensionaler Vergrößerung). Als so genannte Messlupen werden Lupen mit Maßeinheiten und Uhrmacherlupen hergestellt. Die Kombination aus Lupe und Brille – die so genannte Lupenbrille – wird hauptsächlich in der Medizin eingesetzt.
Mehr über die verschiedenen Lupenarten erfahrt ihr in diesem Beitrag.
Kommen wir nun zurück zu der gewöhnlichen Lupe – der Leselupe. Diese Lupen gibt es meistens in den Ausführungen 2 – 6- fach Vergrößerung. Weiterhin erkennt man Leselupen an dem relativ großen Sichtfeld aufgrund eines großen Linsendurchmessers. Dieses große Sichtfeld erlaubt es, bei konstantem Abstand zwischen Leselupe und Objekt einen großzügigen und variablen Abstand zwischen Leselupe und Auge einzunehmen. Lesen ist daher in bequemer Haltung möglich. Lupen gibt es mittlerweile in vielen Design-Variationen. Ursprünglich nur mit einem einfachen Rahmen und Griff ausgestattet, gibt es sie u. a. mit Licht, mit Standfuß, oder mit einer anderen Befestigungsmöglichkeit. Die Detail-Lupe ist eine Verwandte und hat üblicherweise eine Vergrößerung von 5- bis 15-fach – bei sehr guter Qualität auch etwas darüber. Die Linse hat einen kleinen Durchmesser (etwa 1–3 cm), wodurch das Sichtfeld sehr klein ist.
Der Bedarf an Lupen und Vergrößerung allgemein ist heute höher denn je: Im Zeitalter kleingedruckter Arznei-Beipackzettel, Bedienungs- und Aufbauanleitungen, sowie Inhaltsstoffangaben verschiedenster Produkte ist die Lupe, wie wir sie heute kennen, nicht mehr wegzudenken – nicht nur für Menschen mit Sehschwäche!
Wichtiger Hinweis:
Lupen sind bei direkter Sonneneinstrahlung feuergefährlich, da sie Materialien entzünden können, die zufällig von der Sonne getroffen werden. Lupen, die nicht in Benutzung sind, sollten mit einer Schutzhülle/Schutzkappe versehen oder in einem lichtsicheren Behältnis verwahrt werden. Es ist so mancher Brandfall bekannt, bei dem eine Lupe sich als Auslöser entpuppt hat. Sicherheit geht vor!
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1 Kommentar
Bisher habe ich noch nie von Lesestäben gehört, aber es war interessant zu erfahren, dass man diese direkt auf das Lesegut auflegt. Ich benötige eine neue Lupenbrille, weil mein bisheriges Modell kaputtgegangen ist. Hoffentlich finde ich dafür in der nächsten Zeit einen guten Spezialisten für die Augenoptik.