Morgen ist der Tag des Tagebuchs. Zu diesem Anlass veröffentlichen wir bereits heute einen tollen Beitrag über Bullet Journals, den modernen Tagebüchern. Dieser Gastbeitrag wurde erstellt von der Bloggerin “dieHuebnerin” [zum Instagram-Profil] und wir möchten ihr an dieser Stelle herzlich dafür danken.
Das moderne Tagebuch
Tagebuch. Für mich klingt das Wort fast schon ein wenig antiquiert und bei der Anfrage der Firma WEDO® ob ich dazu einen Blogbeitrag schreiben könnte, habe ich erst einmal kurz gezögert und gedacht: Kann ICH denn überhaupt etwas zum Thema Tagebuch sagen?
Und…natürlich kann ich. Denn ich führe tatsächlich eines, wenn auch nicht im klassischen Sinne. Ich führe ein Bullet Journal, kurz BuJo. Eigentlich ist ein BuJo ein Kalender, Notizbuch, Skizzen- und Erinnerungsbuch in einem. Es ist für mich eine Art modernes Tagebuch mit dem ich nach meinen Bedürfnissen planen und die Dinge, die für mich wichtig sind nachhalten kann.
Daher ist das Tagebuch alles andere als antiquiert. Es ist viel mehr brandaktuell. Gerade in der heutigen Zeit in der wir getrieben zu sein scheinen durch Termine, Zettelwirtschaft, To-Do-Listen-Chaos und Apps. Mit diesen Tools wollen wir uns den Alltag zwar erleichtern, werden ihm und uns am Ende aber meist nicht gerecht und wir verlieren uns selbst recht schnell zwischen den eigentlich ganz hilfreichen Tools. Das Tagebuch, in welcher Form auch immer, setzt genau hier an.
Ich halte es mit meinem Tagebuch, als dem BuJo daher eher schlicht und einfach und frei nach dem Motto: Auf dem Papier ist aus dem Kopf. Am Anfang des Monats gestalte ich mir eine Übersicht für die wichtigsten Termine die
anstehen. Geburtstage habe ich im Übrigen in einer separaten Jahresübersicht, damit im Monat selbst mehr Platz für die anderen Termine ist. Dazu gestalte ich mir zu Monatsbeginn meist einen oder mehrere sogenannte „Habit Tracker“.
Mit diesen überprüfe ich Gewohnheiten oder auch Vorhaben wie z.B. trinke ich genug, wie viel Sport habe ich gemacht, wie gut habe ich geschlafen oder wie habe ich mich im Monatsdurchschnitt gefühlt.
Daher führe ich seit Start meines BuJo’s einen „Mood Tracker“ in dem ich einfach täglich mit einer Farbe markiere wie es mir ging. Eine Zeitlang hatte ich das Gefühl deutlich schlechter gelaunt zu sein als ich es von mir gewohnt bin. Hier hat mir dieses Tool sehr geholfen zu sehen, dass dies gar nicht stimmt und meine Wahrnehmung offensichtlich verzerrt ist. Ich unterteile meist in 5 Stimmungen wie neutral, happy, relaxed, gestresst oder traurig. Und am Ende des Monats habe ich dann schwarz (bunt) auf weiß, dass ich meistens ganz normal und neutral bis entspannt bin. Die Ausschläge in die Extreme happy, traurig und gestresst sind sehr selten.
Es gibt quasi eine unerschöpfliche Anzahl an Tracker die man für sein BuJo verwenden kann. Und in Kombination mit kurzen Notizen habe ich dadurch am Ende eines Monats, oder auch Ende eines Jahres eine tolle Übersicht meiner Gewohnheiten und somit tatsächlich eine Art Tagebuch, je nachdem was ich darin alles festhalte. Oftmals zeichne ich auf Reisen und sammle Eintritts- oder Fahrkarten, Belege aus dem Lieblingscafé in Barcelona oder die Visitenkarte des leckeren Restaurants auf Sylt.
Diese klebe ich dann einfach ein und erhalte damit die schöne Erinnerung und habe ein sehr persönliches Andenken.
Natürlich habe ich auch Wikipedia zum Thema Tagebuch befragt und dort folgendes Zitat gefunden:
„Studien haben gezeigt, dass das Schreiben von Tagebüchern einen heilenden Effekt haben kann, besonders bei der Verarbeitung negativer Erfahrungen.“
Das Schöne am BuJo aber auch klassischem Tagebuch ist, dass es hilft Gedanken festzuhalten und wundervolle wie auch vielleicht schwere Momente zu reflektieren oder sogar zu verarbeiten. Mein Tagebuch antwortet mir nicht und urteilt auch nicht! Es schweigt und hört zu und gibt nur dann Informationen preis, wenn ich diese mal wieder nachlesen möchte. Für mich haben Worte auf Papier mehr Gewicht, da sie sich nicht so leicht löschen lassen.
Das Tagebuch/BuJo ist für mich in der heutigen, schnelllebigen Welt das perfekte Medium um mich zu organisieren und zu strukturieren. Aber noch viel wichtiger ist mir der Aspekt, dass es perfekt dafür ist, mich und meine Bedürfnisse nicht aus den Augen zu verlieren, nein im Gegenteil, mir diese vor Augen zu führen und Dinge bewusster wahrzunehmen und anzugehen. Das klassische Tagebuch hat sich in seiner Form einfach nur ein klein wenig verändert und weiterentwickelt. Aber am Ende war es immer da und wird auch immer da sein.
Ein Hoch auf das Tagebuch. Lasst uns morgen gemeinsam feiern – am Tag des Tagebuchs.