Die Temperaturen steigen, der Sommer kommt näher und damit bei den meisten auch das Verlangen nach Urlaub. Die für viele gewohnte Urlaubsreise per Flugzeug und der Aufenthalt im Hotel sind zu Zeiten der Corona-Pandemie in vielen Ländern nicht möglich. Deshalb haben viele Menschen das Campen für sich entdeckt, denn Urlaub und Entspannung hat man sich auch in Pandemiezeiten verdient. Zudem ist die Einhaltung vieler Regeln im privaten Wohnmobil oder Camping-Anhänger deutlich einfacher, als in einem Hotel. Schon 2020 hat das Reisen mit dem Wohnmobil einen großen Aufschwung erlebt, dieses Jahr dürfte sich der Trend fortsetzen und viele neue Camping-Fans hervorbringen. Laut momentanem Stand sind lediglich Dauercamper dazu privilegiert, Campingplätze zu nutzen. Dies soll sich jedoch ab dem 09.05.2021 ändern, Camping trotz Corona soll dann wieder möglich sein.
Bist du auch neugierig und möchtest es mal ausprobieren oder bist du bereits ein echter Camping-Veteran der auf der Suche nach neuen Tipps ist? In diesem Beitrag sollten beide Seiten auf Ihre Kosten kommen! Camping-Profis sind herzlich dazu eingeladen uns und der Community weitere Hinweise und Tipps über die Kommentarfunktion mitzuteilen.
Wieso eigentlich Campen statt einem Hotelaufenthalt?
Zunächst einmal kann man Hotelaufenthalte, aber auch Campingplätze oder Camping im Allgemeinen nicht pauschalisieren. Hotels können als reine Übernachtungsmöglichkeit dienen, können aber auch mit eigenen Boutiquen, Freizeitaktivitäten und Verpflegung 24/7 ausgestattet sein und damit für eine Art “rundum-sorglos-Paket” für den Reisenden bieten. Ähnlich verhält es sich mit Plätzen, an denen gecampt wird: es gibt Plätze mit ständigem Freizeitprogramm, mit diversen Restaurants und weiteren Services aber auch Plätze die bis auf Strom, Wasser und einen Supermarkt in der Nähe wenig zu bieten haben.
Daher stellen sich folgende Fragen:
- Wie viel deines Urlaubes möchtest du selbst bestimmen, selbst planen und wie flexibel, zum Beispiel bei den Essenszeiten, möchtest du sein?
- Ist es dir eher wichtig auf der faulen Haut zu liegen und zu entspannen oder empfindest du Freude dabei selbst zu kochen/zu grillen und somit auch die nötigen Einkäufe zu tätigen?
- Möchtest du dein Reiseziel selbst erkunden und bist dementsprechend vorbereitet oder überlässt du deine Freizeitgestaltung den Mitarbeitern des Campingplatzes?
Je nachdem, wie du oder ihr diese Fragen beantwortet, solltet ihr euch einen entsprechenden Aufenthaltsort aussuchen. Gib dir ruhig einen Ruck, Camping ist eine wertvolle und schöne Erfahrung bei der man der Natur ganz nahe ist. Mit der richtigen Vorbereitung wirst du es bestimmt nicht bereuen!
Tipps für Einsteiger
- Bereite dich gut auf die Reise vor: Plane deine Destinationen und mach dir Gedanken über welche Straßen du diese ansteuern willst. Nicht immer ist der schnellste Weg auch der sehenswerteste, kleine Umwege können sich lohnen! Beachte nicht zu viele Ziele einzuplanen, denn ein überladener Reiseplan kann zu Zeitmangel und damit Stress führen. Wer weiß schon, welches Abenteuer dich erwartet?
- Plane vor einer längeren Reise einen “Testtrip” in der Nähe und finde heraus, ob du dich wohlfühlst und ob du alles, was auf einer solchen Reise benötigt wird auch mitgenommen hast. Gleiches solltest du tun, bevor du dir ein Wohnmobil oder einen Camper anschaffst. Miete vorab und finde das passende Modell für dich.
- Prüfe die Anzahl der TÜV-geprüften Sitze im jeweiligen Camper oder Wohnmobil. Die Anzahl der Sitze bestimmt wie viele Personen während der Fahrt zulässig sind.
- Finde heraus, welches Gewicht das Wohnmobil hat. Liegt es über 3,5 Tonnen, benötigst du einen LKW Führerschein, es sei denn, du hast deinen Führerschein vor 1999 gemacht. Dann darfst du Fahrzeuge bis 7,49 Tonnen fahren und somit auch größere Camper.
- Wie auch vor jeder langen Fahrt mit dem Auto solltest du gewisse Dinge am Wohnmobil überprüfen. Dazu gehören unter anderem der Zustand der Batterie, der Reifen, die Gasflasche und die Pumpe am Wasserhahn. Wenn das Fahrzeug länger steht, solltest du auch die Sauberkeit des Wassers prüfen.
- Dich treibt es ins Ausland? Dann prüfe unbedingt die landesspezifischen Regeln, bevor du deine Reise planst. Während Camping hierzulande während der Corona-Lockdowns kaum möglich ist, stehen in Ländern wie der Schweiz oder Polen die Campingplätze offen.
- Es klingt zwar logisch, den Wassertank vor der Fahrt aufzufüllen, sollte man aber nicht tun. Etwa ein Drittel sollte ausreichen, denn umso voller der Tank ist, desto höher ist der Spritverbrauch. Auffüllen kann man den Tank bei Bedarf an jeder Tankstelle.
- Den Abwassertank und der Tank für die Toilette sollten unbedingt entleert werden.
- Jedes Wohnmobil und jeder Camper hat ein zulässiges Maximalgewicht. Vergesse dabei nicht das Gewicht der Personen, die mitfahren werden.
- Packe schwere Gegenstände möglichst weit unten und leichte Gegenstände möglichst weit oben. Dinge die du häufiger brauchst, sollten ebenfalls möglichst griffbereit sein. Vergiss nicht, deine Ladung entsprechend zu sichern! Spanngurte, rutschfeste Matten und Aufbewahrungsboxen können hilfreich dabei sein.
- Camping trotz Corona funktioniert nur, wenn man sich auf dem Laufenden hält. Die Webseite Camping.info hat einen Newsticker dafür eingerichtet. Du findest ihn hier.
- Platz und Gewicht sind knapp, deswegen überlege gut, was du wirklich brauchst. Nimm platzsparende Gegenstände mit wie z.B. einen Teleskophocker, ein faltbares Spülbecken oder einen faltbaren Topfuntersetzer.
Checkliste – Grundausstattung für’s Camping
Einige Dinge müssen einfach mit, diese fassen wir hier kurz für dich zusammen.
- Erste-Hilfe-Kasten
- Warnwesten und Warndreieck
- Ersatzreifen oder Reparatur-Kit
- Feuerlöscher
- Arbeitshandschuhe und Werkzeug
- Panzertape für notgedrungene Reparaturen
- 2-4 Auffahrkeile
- wichtige Dokumente (!)
- Kabeltrommel
- Gasflasche(n) und ggfs. passende Adapter
- CEE-Stecker und der umgekehrte CEE-Adapter
- Taschenlampe oder Stirnlampe
- Anschluss für den Wasserhahn und ggfs. ein Filter für sauberes Trinkwasser
- Kanister
- Spanngurte
- Campingstühle und Teleskop-Hocker
- Sonnenschutz
- Insektenspray
- Putzmittel, Putztücher, Gummihandschuhe und Hygieneartikel
- Handbesen und Schaufel
- Reise-Wäscheleine
- Geschirrtücher, ein Abtropfgestell
- Besteck, Geschirr, Messer, Pfannen, Töpfe, Dosenöffner und Topfuntersetzer
- Wasserkocher, Kaffeemaschine
- Müllbeutel und passende Halter
- Grill
- faltbarer, leichter Tisch
- Decken
Natürlich solltet ihr an Kleidung, an Lebensmittel, euer Smartphone und ggfs. eine Powerbank und andere persönliche Dinge denken. Camping trotz und während Corona funktioniert natürlich nur, wenn ausreichend Masken und Desinfektionsmittel vorhanden sind. Auch ein kontaktloser, batteriebetriebener Desinfektionsmittelspender kann hilfreich sein.
Haben wir noch etwas vergessen? Teilt es uns in den Kommentaren mit!
Geheimtipps in Deutschland
Es muss nicht immer der Bodensee oder die Ostsee sein! Um das Camping trotz der Corona-Pandemie genießen zu können, sollte man dieses Jahr vielleicht dennoch Orte im Inland wählen. Wir möchten euch hier ein Paar persönliche Reiseziele empfehlen, denn auch bei uns haben einige das Campen für sich entdeckt und sind letztes Jahr losgezogen.
1# Mohrenhof (Geslau, Bayern)
Der Bauernhof “Mohrenhof” vereint Ferienwohnungen und Camping und liegt nicht weit von Nürnberg. Dort wird einem nicht so schnell langweilig. Neben einem naturbelassenen Badesee, einem Bogenschießplatz, einem Reitplatz, einem Golfplatz und sogar einem Wakepark gibt es noch viele weitere Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten auf dem Hof und in der Nähe. Perfekt geeignet für Familien, mit verschiedenen Platzkategorien.
2# Wulfener Hals (Fehmarn, Schleswig-Holstein)
Wer nach Sonne, Meer und Stränden sucht, der wird hier fündig. Als drittgrößte Insel Deutschland, ist Fehmarn wohl kein Geheimtipp aber auf jeden Fall ein sehenswertes Reiseziel! Kostenfrei und ohne die Notwendigkeit eine Fähre zu nehmen, kann man auf die Insel gelangen. Der Camping- und Ferienpark Wulfener Hals ist relativ groß und bietet eine Vielzahl an Aktivitäten und Stellplätzen. Tauchen, Surfen, Segeln, Reiten, Golfen, Kicken, Tennisspielen und viele weitere Outdoor-Aktivitäten sind möglich. Restaurants, Massagesalons, Pools, Saunen und Tanzbars runden das Angebot ab. Wer seinen Campingausflug also lebendig gestalten möchte und vielleicht Kinder hat, der wird dort auf seine Kosten kommen.
3# Isarhorn (Mittenwald, Bayern)
Berge, Wald und das kristallklare Wasser der jungen Isar. Nicht weit von Garmisch-Partenkirchen, also an der Grenze zu Österreich liegt der Naturcampingpark Isarhorn. Wer einfach die Landschaft genießen möchte und es etwas ruhiger mag, wird sich hier gut aufgehoben fühlen. Tolle Rad- und Wanderwege, Grillplätze und wundervolle Aussichtsplätze erwarten dich dort.
4# Seecamping (Freudenberg am Main, Baden-Württemberg)
Neben dem Main und direkt an einem Badesee liegt dieser Campingplatz. Neben einem Tennisplatz, einem Bogenschießplatz, einem Bolzplatz, Tischkickern, Pooltischen und Tischtennis-Tischen bietet das See-Schwimmbad mit diversen Wasserrutschen genug Spielspaß für Familien mit Kindern. Abseits des Campingplatzes findet viele Wander- und Radwege entlang des Mains oder in den Bergen. In der näheren Umgebung befinden sich viele Burgen und Schlösser, historische Altstädte und andere Sehenswürdigkeiten wie das älteste Gasthaus Deutschlands im Nachbarort Miltenberg.
Camping während der aktuellen Corona-Pandemie gestaltet sich derzeit etwas schwierig, es sei denn man ist Dauercamper, hält jeden Tag wo anders und versorgt sich selbst oder fährt in Länder, in denen Campingplätze geöffnet haben. Solltest du es kaum erwarten können, kontaktiere den Campingplatz deiner Wahl und frag nach einer möglichen Benachrichtigung, sobald die Verordnungen sich ändern, manche Campingplätze bieten diesen Service an. Zuletzt möchten wir noch sagen: bleibt alle gesund & viel Spaß beim nächsten Campingausflug!