Unfälle Zuhause
Man kann es glauben oder nicht, die meisten Unfälle sind keine Arbeitsunfälle, sondern ereignen sich privat. Zuhause ist es doch am Schönsten, alles ist vertraut und man kennt jeden Winkel wie seine Westentasche. Da mag es wunderlich erscheinen, dass die meisten Unfälle in den eigenen 4 Wänden stattfinden und viele sogar tödlich enden. Laut der Landesstatistikämter, ereignen sich mehr als doppelt so viele Unglücke daheim, als im Straßenverkehr oder beim Sport. Besonders Alleinlebende tragen ein großes Risiko, weil im Notfall niemand zu Hilfe eilen kann.
Stürze als häufigste Ursache
Jeder kennt es, schnell mal zum Glühbirne wechseln mit den Hausschuhen auf den Küchenstuhl und “Problem erledigt”. Was 10 Mal gut ging kann beim 11 Mal ins Auge gehen. Statistisch gesehen bilden Stürze die häufigste Art der Unfälle. Besonders für ältere Menschen kann das schlimme Folgen haben. Manche überschätzen ihre eigenen Fähigkeiten und haben im Ernstfall nicht mehr die Kraft selbst Hilfe zu suchen. Sie werden oft nicht mehr rechtzeitig gefunden. Deshalb: Stolperfallen aus dem Weg räumen und auf waghalsige Leiterkonstruktionen verzichten.
Lieber die Zeit nehmen, um die Trittleiter aus dem Abstellraum zu holen oder einen standfesten Rollhocker zu benutzen, um hochliegende Dinge zu erreichen.
Messer und andere spitze Gegenstände
3 Millionen Unfälle haben sich nach Schätzungen des Robert Koch Instituts letztes Jahr in deutschen Haushälten zugetragen. Die meisten davon in der Küche. Weil dort mit Messer oder Schere hantiert wird und kochendes Wasser bzw. heiße Pfannen großes Gefahrenpotential bergen. Daher sollte man beim Umgang mit spitzen und scharfen Gegenständen besondere Vorsicht an den Tag legen. Statistisch gesehen verletzen Frauen sich übrigens am häufigsten bei der Zubereitung von Speisen und beim Putzen. Männer hingegen beim Heimwerken und Möbel Verrücken. Bei Müdigkeit sollten Aufgaben, die eine hohe Konzentration erfordern, lieber auf einen anderen Tag verschoben werden. Sollte doch mal etwas passieren sollte ein Erste-Hilfe-Kasten in Reichweite sein, um kleinere Verletzungen umgehend zu behandeln.
Stromschläge
Finger weg von offenen Leitungen und Steckdosen! Ausschließlich Fachpersonal sollte Elektrogeräte reparieren oder warten. Falls sie ein Gerät wie z.B. einen Toaster reinigen wollen achten sie darauf, dass der Netzstecker gezogen ist. Auch bei hoher Luftfeuchtigkeit, beispielsweise im Bad sollte man Elektrogeräte vorsorglich vom Strom trennen.
Chemikalien
Viele Wasch- und Reinigungsmittel enthalten Substanzen die reizend oder ätzend sein können. Achten sie daher darauf, dass sie sich durch Handschuhe oder Schutzbrillen entsprechend schützen. Achten Sie außerdem darauf, dass der Bereich in dem Sie arbeiten ausreichend belüftet wird, um Schwindel oder Atemwegserkrankungen vorzubeugen. Sollte doch einmal etwas passieren, bewahren Sie Ruhe, informieren Sie die Rettungskräfte (112) und leisten Sie, wenn möglich erste Hilfe.
Sicherheits-Checkliste
- Auf TÜV/GS oder andere Qualitätssiegel achten.
- Konzentriert arbeiten und Unachtsamkeiten vermeiden.
- Gebrauchsanweisungen lesen.
- Schutzkleidung tragen (Handschuhe, Sicherheitsbrille, Atemschutzmaske)
Arbeitsunfälle
1.065.725 Arbeits- und Wegeunfälle wurden 2018 bei der Deutschen gesetzlichen Unfallversicherung gemeldet. Bei 730 Menschen führte der Unfall oder dessen Folgen zum Tod. Verhältnismäßig gehen die meisten Arbeitsunfälle zum Glück glimpflich aus. Dennoch sei „jeder tödliche Arbeitsunfall einer zu viel” sagt ein ein Sprecher der DGUV. Viele Unfälle seien Unkonzentriertheit und Unordnung geschuldet und ließen sich im vornerein vermeiden.
Die häufigsten Unfallursachen haben wir nachfolgend für Sie zusammengefasst.
1. Stolper, Rutsch und Sturzunfälle
„SRS Uunfälle“ sind auf Platz 1 der Arbeitsunfälle. Jeder 5. Unfall hängt damit zusammen.
Der typische Fall: Ein Bauarbeiter stolpert über einen Stahlträger der im Weg ist.
Ebenerdig kommt der Betroffene vielleicht mit ein Paar Schürfwunden davon. Auf einem Gerüst kann solch eine Situation jedoch tödlich enden.
Deshalb: Ordnung halten am Arbeitsplatz, Pfützen Aufwischen, und auf Hinweisschilder achten.
2. Falsches Bedienen von Maschinen oder Werkzeugen
Beispiel: Ein Lagerarbeiter schneidet mit dem Cutter immer in Richtung Körper. 99 Mal geht es gut, beim hundertsten Mal rutscht er vom Schneidegut ab und schneidet sich selbst. Viele Unternehmen verzichten daher mittlerweile auf herkömmliche Cutter und verwenden Sicherheitscutter, bei denen sich die Klinge per Mechanismus automatisch zurück zieht. Hierzu rät unter anderem auch die BGHW (mehr dazu hier).
Mehr über Safety-Cutter erfahren Sie in dem folgenden Artikel: der große Cutter-Guide
3. Falsches Tragen
Tragen von schweren Lasten, ruckartige Bewegungen oder „falsches“ Tragen kann zu Rückenbeschwerden führen.
Daher der Rat: Tragehilfen wie Sackkarre oder Rollwagen zur Hand nehmen.
4. Unerfahrenheit
Arbeitnehmern unter 25 Jahren fehlt oftmals die Erfahrung und das Know-How. Gepaart mit jugendlichem Leichtsinn sorgt es dafür, dass Sie 2-3 Mal häufiger in der Statistik zu finden sind als ihre älteren Kollegen. Das gleiche Phänomen gilt auch für Zeitarbeiter. Die Gemeinsamkeit beider Gruppen ist die fehlende Vertrautheit und Erfahrung am Arbeitsplatz.
5. „Betriebsblindheit“
Die sogenannte Betriebsblindheit betrifft vor allem Mitarbeiter über 55 Jahre, bei denen sich eine Gewisse Routine einschleicht. Dies führt dann oft zu Nachlässigkeit.
Daher sollte man ältere Mitarbeiter in puncto Arbeitssicherheit auf den neusten Stand bringen bzw. auf dem neusten Stand halten.
6. Alkohol oder Drogen
Finger weg von Alkohol oder Drogen während der Arbeit!
Wer alkoholisiert oder auf Drogen Opfer eines Unfalls wird oder gar selbst einen Unfall verursacht, der muss neben strafrechtlichen Konsequenzen auch damit rechnen auf den Kosten, die der Unfall verursacht, sitzen zu bleiben.
Die nachfolgende Grafik zeigt anhand einer ausgewerteten Statistik aus dem Jahre 2015, die am häufigsten betroffenen Körperteile bei Arbeitsunfällen.
Gut erkennbar: Hände und Füße werden besonders häufig in Mitleidenschaft gezogen. Dabei sind Hände, mit mehr als 35%, klarer Spitzenreiter.
Sollten Sie mehr zu den Themen Sicherheitscutter oder Tritthilfen erfahren wollen, rufen Sie uns unter 06071/967-0 an oder schreiben Sie eine E-Mail an: wedo@wedo.de