Interview mit Schulsport-Leiter C. Rieß über den tragischen Schulbrand an der Erbacher Grundschule am Treppenweg
Im November 2018 zerstörte ein Dachstuhlbrand große Teile des Schulgebäudes am Treppenweg in Erbach. Erst nach mehreren Stunden gelang es der Feuerwehr, die Flammen unter Kontrolle zu bringen. So verheerend das Ausmaß des Schadens, so solidarisch zeigten sich die Menschen in der Region: Privatpersonen und Unternehmen, darunter auch WEDO®, beteiligten sich an einer Spendenaktion zum schnellstmöglichen Wiederaufbau des Schulhauses.
Mehr als 6 Monate sind seitdem vergangen. Bei Schulsportleiter Herrn Rieß haben wir uns nach dem aktuellen Stand der Dinge erkundigt.
WEDO®: Herr Rieß, würden Sie sich bitte den Lesern kurz vorstellen?
C. Rieß: Natürlich gerne. Mein Name ist C. Rieß und ich bin Schulsportleiter der Schule am Treppenweg in Erbach im Odenwald. Hauptsächlich bin ich für den Schwimm- und Sportunterricht zuständig.
Schildern Sie uns doch bitte, was am 28. November 2018 passiert ist.
C. Rieß: In der Nacht brannte der Dachstuhl der Grundschule am Treppenweg komplett ab. Das Hauptgebäude und damit der essentielle Teil der Schule konnte nicht mehr gerettet werden.
Unsere räumlichen Möglichkeiten waren somit plötzlich stark eingeschränkt. Von heute auf morgen gab es beispielsweise kein Sekretariat, kein Lehrerzimmer und auch kein Direktorium mehr. Wir haben dann den Musiksaal provisorisch zum Lehrerzimmer umfunktioniert und Container müssen teilweise als Klassenzimmer herhalten.
Wie haben Sie reagiert, als Sie von dem Brand erfuhren?
C. Rieß: Ich war schockiert und sprachlos, dass etwas derart Schlimmes passieren konnte.
Wie war die Reaktion der Kinder?
C. Rieß: Die Kinder waren auch sehr traurig und schockiert, da sie sehr an der Schule hängen und sie gerne besuchen. Um den Kindern die schwierige Situation zu erleichtern, haben wir versucht, so schnell wie möglich zum Alltag zurück zu kehren. Uns war aber auch von Anfang an klar, dass wir auf Hilfe von außen angewiesen sind. Die Unterstützung in Form mehrerer Spendenaufrufe hat unsere Erwartungen übertroffen.
Inwiefern haben diese Spenden Ihnen weitergeholfen?
C. Rieß: Die Spenden haben uns sehr weitergeholfen. Ich spreche nicht nur vom finanziellen Aspekt. Es fühlt sich gut an, wenn man weiß, dass man nicht allein gelassen ist – eine gute Voraussetzung, um sich schnell wieder auf den Schulalltag mit den Kindern zu konzentrieren. Darauf liegt unser Hauptaugenmerk.
Wagen wir doch mal einen Blick in die Zukunft: Wie wird es in den Nächsten Jahren weitergehen?
C. Rieß: Wir hoffen, dass wir das Hauptgebäude in den nächsten Jahren wieder in vollem Umfang nutzen können. Natürlich steht außer Frage, dass wir nach wie vor auf Hilfe angewiesen sind und wir kurzfristig keine großen Sprünge machen können. Es ist ein langfristiger Prozess und das ist uns auch bewusst. Wir sind für jegliche Art von Hilfe dankbar und hoffen, dass wir in nicht allzu ferner Zukunft den uneingeschränkten Schulbetrieb wieder aufnehmen können.
Im Namen des gesamten Kollegiums möchten wir uns noch mal für die großzügigen Spenden bedanken!
Herr Rieß ich danke Ihnen für das nette Gespräch und wünsche Ihnen und Ihren Kollegen alles Gute für die Zukunft.
C. Rieß: Sehr gerne. Ich wünsche Ihnen auch alles Gute.