Ob nun Vergrößerungsglas, Brennglas, Lupe oder wie man sie sonst nennen mag – jeder kennt die Sehhilfe, deren Geschichte bis ins 1. Jahrhundert zurückreicht. Seitdem hat sich das Hilfsmittel in vielen Lebensbereichen durchgesetzt und ist nicht nur in Omas Schublade zu finden. In dem folgenden Artikel werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Einsatzgebiete des kleinen Helfers und ergänzen sie mit praktischen Anwendungsbildern.
Wie Lupen entstanden sind und mehr wissenswertes, gibt es in diesem Beitrag.
Warum vergrößert eine Lupe überhaupt?
Um den Effekt der Lupe verstehen zu können, sollte man den Prozess des Sehens verstanden haben.
Wir sehen ein Objekt, weil Licht, welches darauf stößt, reflektiert wird und in unser Auge gelangt. Das Auge verarbeitet das Licht zu einem Bild und bedient sich dabei zweierlei Lichtstrahlen. Dem Lichtstrahl des obersten Punktes des Objekts und dem Lichtstrahl des untersten Punktes. Würde man nun Linien zwischen dem Auge und diesen beiden Punkten einzeichnen, so hätte man ein Dreieck. Die Linien zwischen oberstem und unterstem Punkt bilden einen Winkel. Dieser bestimmt wie groß wir den Gegenstand wahrnehmen.
Eine Lupenlinse vergrößert diesen Winkel durch ihre konvexe Form.
Lupenarten und deren Einsatzgebiete
Leselupen:
Die wohl gängigste Lupe ist die Leselupe, die einen langen geschichtlichen Hintergrund vorweisen kann. Schon damals berichteten Chronisten von einem Glas, welches Buchstaben vergrößern konnte. Man sieht – man konnte auch schon in Zeiten ohne Smartphone und PC schlechte Augen kriegen.
Moderne Varianten sind oftmals mit einer Beleuchtungskomponente ausgestattet. Herkömmliche Leselupen bestehen aus einer größeren Linse mit Fassung und einem Haltegriff. Etwas speziellere Leselupen wie z.B. Lesesteine besitzen meist eine flache Unterseite, eine gewölbte Oberseite und sind rahmenlos, damit diese auf das Schriftstück aufgelegt werden können.
Der Vorteil von solchen ist, dass der Lesevorgang nicht durch zittrige Hände beeinflusst wird und der Abstand zwischen Lupe und dem zu vergrößernden Objekt immer gleich bleibt. Leselupen vergrößern meist 2- bis 6-fach.
Detaillupen:
Diese Lupen werden auch Detaillupen genannt und haben eine typische Vergrößerung von 5- bis 15-fach.
Dadurch, dass die Linse oftmals einen Durchmesser von nur 1-3cm hat, versucht man durch einen geringen Abstand zwischen Linse und Auge ein größeres Sichtfeld zu erhalten. Solche Lupen finden ihren Anwendungszweck meist in der Naturbeobachtung (Archäologie) oder im Handwerk wie z.B. bei Uhrmachern.
Weberglas bzw. Fadenzähler:
Das Weberglas besitzt eine 3- bis 12-fache Vergrößerung und kommt meist in der Textilindustrie zum Einsatz. Mit dieser Lupenart werden Stoffe überprüft oder die Anzahl von Schuss- und Kettfäden, sowie die Anzahl der Knoten pro Fläche ermittelt. Durch den fixen Abstand zwischen Objekt und Lupe, haben insbesondere Anwender mit Sehschwäche ein oftmals unscharfes Bild.
Lupen für die Körperpflege:
Spezielle Lupen für die Körperpflege helfen beispielsweise dabei, lästige Härchen oder Splitter zu entfernen, ungebetene Gäste wie Zecken oder andere Kleintiere zu finden und zu lösen. Eine solche spezielle Lupe wäre z.B. eine mit integrierter Pinzette und zusätzlicher Beleuchtungskomponente. Da Spiegel mit Vergrößerungsfunktion streng genommen auch Lupen sind, kann man als weiteres Einsatzgebiet das Auftragen von Schminke und anderen Beauty-Artikeln nennen.
Lupen beim Arzt:
Lupen helfen uns nicht nur im privaten Rahmen. Oftmals bedienen sich auch Mediziner dieser Hilfsmittel, denn sie helfen Ihnen dabei präziser zu arbeiten. Beispielsweise nutzen Hautärzte spezielle Detaillupen, welche oftmals mit einer Skala versehen sind. Damit können sie Hautveränderungen über längere Zeit besser beobachten und analysieren. Diese spezielle Art der Detaillupe nennt sich Dermatoskop. Aber auch Zahnärzte profitieren von Lupen um millimetergenaue Bohrungen durchzuführen.
Modellbau-Lupen:
Auch im Modellbau sind Lupen oft ein unverzichtbares Hilfsmittel, da durch die vielen Kleinteile präzises Arbeiten von Nöten ist. Dabei kommen meist Lupenbrillen oder Lupen mit Beleuchtung und einer integrierten Pinzette zum Einsatz. Durch die Kombination von Lupe und Pinzette bleibt dem Anwender eine Hand frei, die er zum Festhalten des Modells oder zum Auftragen von Kleber nutzen kann.
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Ein Sicherheitshinweis zum Abschluss:
Lupen unbedingt immer geschützt vor Sonnenlicht oder in einer entsprechenden Schutzhülle aufbewahren, da durch die Konvexform nicht nur das Licht, sondern auch die Wärme gebündelt wird. Dies könnte zu Beschädigungen oder gar Bränden führen.
1 Kommentar
Lupen sind schon eine tolle Sache. In vielen Bereichen praktisch.
Toller Bericht! 🙂