Checkliste: die wichtigsten Hilfsmittel zum Tapezieren
„Respekt, wer’s selber macht“ – mit diesem Slogan wirbt derzeit eine große deutsche Baumarktkette um die Gunst der Kunden. In der Tat muss man kein gelernter Handwerker sein, um zu Hause die Ärmel hochzukrempeln und sein ganz persönliches Bau- oder Verschönerungsprojekt zu starten. Vielleicht sind Sie ja der Meinung, dass den eigenen Wänden eine neue Tapete mal ganz gut tun würde.
Auch wenn man kein Profi ist, lassen sich dabei sehr gute Ergebnisse erzielen. Der Schlüssel sind ein klein wenig handwerkliches Interesse und ein gutes, vielseitiges Equipment. Wir geben einen Überblick über die wichtigsten Werkzeuge, die in keiner DIY-Tapezier-Ausstattung fehlen sollten.
Übersicht: Hilfsmittel
- Tapeziertisch: Dieser Spezial-Tisch ist meist zum Aufklappen und hat eine Mindestlänge von 3 m und eine Breite von ca. 60 cm. Die klassischen Tapeziertische sind aus Holz gefertigt. Mittlerweile gibt es sie auch aus Kunststoff mit Aluminiumgestell. Darauf lassen sich die Tapeten bequem auslegen, zuschneiden und einkleistern.
- Anlege- oder Tapetenschiene: Diese Schienen gibt es in verschiedenen Ausführungen. Die klassische Schiene ist flach, aus Aluminium gefertigt und mit einer Stahlkante zum sauberen Schneiden gefertigt. Man kann aber auch einfach ein Aluminium-Schneidelineal verwenden. Diese gibt es in den Größen ab 30cm bis 100cm Länge. Die Lineale sind ebenfalls mit einer Stahlkante versehen und haben darüber hinaus noch die Zentimetereinteilung.
- Schere/Cutter: Es existieren zwar spezielle Tapezierscheren, doch kann man sich auch gut mit einer 10 Zoll / 25cm großen, Titan-beschichteten Schere und einem guten Cutter mit auswechselbaren Klingen helfen. Warum Titan-beschichtet ? Weil diese Beschichtung sehr gute Antihaft-Eigenschaften gegen Kleister, eine extreme mechanische Belastung, hohe Korrosionsbeständigkeit und somit eine lange Lebensdauer gewährleistet. Warum auswechselbare Klingen beim Cutter? Der Cutter unterliegt beim Schneiden von Tapeten, vor allem solche mit Kleister, einer starken Beanspruchung. Im Laufe des Projekts muss die Klinge daher möglicherweise ausgewechselt werden, um stets mit maximaler Schneidekraft zu arbeiten.
- Maler-bzw. Deckenbürste: Diese sind in verschiedenen Qualitäten erhältlich – aus Holz oder Kunststoff gefertigt, mit Schweineborsten oder synthetischen Fasern bestückt. Hiermit jedenfalls lässt sich der Kleister gut auf der ausgelegten Tapete auftragen und verteilen.
- Tapezierbürste: Diese Bürste ist dicht mit kurzen Borsten bestückt und eignet sich daher bei Rauhfaser- und dicken unempfindlichen Tapeten, um diese einfach auf die Wand zu streichen und Luftblasen zu entfernen.
- Tapezierwischer: Die im Vergleich zur Bürste längeren und weicheren Borsten sind für dünnere und empfindlichere Tapeten geeignet.
- Nahtroller: Wie der Name schon sagt, handelt es sich hierbei um einen schmalen Kunststoffroller, mit dem man die Kanten der Tapete sauber andrücken kann.
- Steighilfe: Bei einer durchschnittlichen Deckenhöhe von mindestens 2,40 m, ist eine Steighilfe in der Regel unverzichtbar. Man kann mit einer herkömmlichen Stehleiter (Haushaltsleiter) arbeiten, oder auch mit Hocker Stuhl etc. Besonders empfehlenswert, gerade auch unter dem Aspekt von Sicherheit und Unfallverhütung, ist hierfür jedoch ein Rollhocker oder eine maximal 2- bis 3- stufige Trittleiter, da diese nicht zu groß sind und sich durch Ihre Gleitrollen einfach handhaben lassen. Die klassische Haushaltsleiter ist meistens zu groß und damit zu sperrig.
Optionale Hilfsmittel
Selbstverständlich gibt es darüber hinaus noch eine Menge zusätzliche Hilfsmittel, um sauber und ordentlich zu tapezieren. Für das Ablösen von Alttapeten benutzt man u.a. einen Perforationsroller, der die Tapete durchlöchert, damit das mit der Malerbürste aufgetragene Wasser (evt. mit Tapetenlöser vermischt) besser durch die Tapete dringt, um den Kleister zu lösen. Mittlerweile gibt es auch elektrische Dampfgeräte, um die Tapeten mit heißem Dampf von der Wand zu lösen. Danach sollte man die Wände, die tapeziert werden sollen entsprechend bearbeiten. Hierfür benötigt man u.a. den klassischen Spachtel oder Stoßschaber, um Unebenheiten zu entfernen und gegebenenfalls Löcher zu befüllen. Bei großflächig fehlendem Putz, benötigt man dann schon eine Glättkelle, um frischen Putz aufzutragen. Stark saugende Untergründe sollte man dann noch mit einer entsprechenden Grundierung streichen. Zum eigentlichen Tapezieren gibt es dann noch weiteres Spezial-Werkzeug, wie das Tapetenmesser, den Tapetenabreisser, die Kleisterrolle und Andrückwalze für Vliestapeten, den Andrückspachtel oder das Kleistergerät. Diese Utensilien sind zwar nützlich, jedoch nicht zwingend erforderlich, denn sie lassen sich alle durch die unter Punkt 1-8 genannten Werkzeuge ersetzen.
Viel Erfolg!
2 Kommentare
Ich kann mir schon vorstellen, dass der gezeigte Tapeziertisch auf jeden Fall den rücken schont. Ich habe gestern mit den Tapezierarbeiten in meinem Wohnzimmer begonnen. Nach einer halben Wand habe ich schon Schmerzen in rücken bekommen. Vielleicht kann ich mir ja so einen Tisch ausleihen!
Hallo Neeltje,
ein Tapeziertisch, mit der richtigen Höhe, kann mit Sicherheit dabei helfen Rückenschmerzen vorzubeugen. Leider haben wir keine Tapeziertische im Angebot, einfach mal im Bekanntenkreis nachfragen oder bei Baumärkten.
Weiterhin viel Erfolg bei den Heimwerkerarbeiten!
Liebe Grüße,
Bogdan